Die vielen Gesichter von Chillon #4 Lucie

2024 möchten wir euch einige der Menschen vorstellen, die Leben ins Schloss Chillon bringen. Ein etwas schräger, leicht herber Blick hinter die Kulissen der Burg am Genfersee. Auf geht’s!

Als vierte Person stellt sich Lucie, in der Abteilung «Marketing und Kommunikation» für das Marketing zuständig, der Herausforderung, von uns interviewt zu werden. Sie ist unter anderem dafür verantwortlich, das neue CRM des Schlosses einzuführen.

Lucie bei einem Treffen mit potenziellen indischen Kunden

Wenn man von Marketing spricht, sind sich die Leute nie ganz im Klaren, um was es geht. Was tut das Marketing im Schloss genau?

Marketing ist das, was häufig mit der Kommunikation zusammenhängt, wovon aber niemand genau weiss, wozu es dient 😉. Der Duden sagt, es sei «die Förderung des Absatzes durch Betreuung der Kunden, Werbung, Beobachtung und Lenkung des Marktes sowie durch entsprechende Steuerung der eigenen Produktion». Das ist noch immer nicht sehr konkret, deshalb hier ein paar Beispiele… Im Schloss sprechen wir nicht von Produktion, sondern davon, dass Schloss zu bewerben. Wir planen also Aktionen, um neue Kunden zu gewinnen und/oder bestehende Kunden an uns zu binden. Wir teilen ihnen über ihre bevorzugten Kommunikationskanäle mit, dass wir da sind, dass man Chillon besuchen kann, aber auch, dass wir ein reichhaltiges Vermittlungsprogramm und tolle Kombiangebote mit regionalen Partnern haben. Es gibt also gute Gründe, das ganze Jahr über mit uns in Kontakt zu bleiben. Was die Reisegruppen angeht, die ungefähr 30 % unserer Klientel ausmachen, geht es darum, in Zusammenarbeit mit regionalen und nationalen Tourismusorganisationen dafür zu sorgen, dass die Gäste aus dem Ausland in der Hoch-, aber auch der Nebensaison zu uns kommen. Ist es jetzt klarer?

Hey Lucie, was ist ein CRM – und warum ist es wichtig, in Chillon eines zu einzurichten?

CRM bedeutet Customer Relationship Management. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Programmen, die untereinander kommunizieren. Sie erlauben uns, Beziehungen zu unseren Kunden aufzubauen und zu verwalten. Es geht darum, die Kundendaten an einem Ort zusammenzuführen und zu analysieren, was bei welchem Kontakt geschehen ist (Kundenwerbung, Besuch, Rechnungsstellung).

In Chillon wird das das Empfangspersonal auf operationeller Ebene Zeit sparen können, weil sich alle Daten eines Kunden oder einer Buchung am gleichen Ort befinden. Für das Marketing- und Verkaufspersonal wird es möglich sein, eine bessere Übersicht über die Buchungen zu haben, um die Verträge mit den Reiseagenturen auszuhandeln oder verschiedene Marketingaktionen evaluieren zu können. Wir werden unsere Individualbesucher nach ihren Interessen gruppieren, um ihnen differenzierte und gezielte Kommunikation zukommen zu lassen. Dieses Instrument hilft uns wirklich dabei, unsere Kunden besser zu kennen, eine bessere Kundenbindung zu erreichen, und sie dazu zu animieren, uns mehrmals pro Jahr zu besuchen, egal ob es sich um Berufspersonen oder Individualbesucher handelt.

In Chillon, Marketing mit einem Lächeln

Was hat dich nach Chillon geführt? Bist du Fan von alten Gemäuern oder wolltest du einfach auf Instagram angeben können?

Bevor ich den Fachausweis in Marketing gemacht habe, habe ich die Tourismusfachschule in Siders abgeschlossen. Der Kulturtourismus liegt mir sehr am Herzen, mir gefällt die Idee, Geschichte(n) mit Touristen aus aller Welt teilen zu können. Und das Schloss Chillon bringt viele Studierende im Tourismusbereich zum Träumen, schliesslich ist es das meistbesuchte historische Bauwerk der Schweiz. Da darf man schon ein bisschen auf Instagram angeben, oder? Zur Attraktivität dieses symbolträchtigen Schweizer Ortes beitragen zu können, ist eine grosse Chance für mich. Und natürlich habe ich auch davon gehört, das Team von Chillon sei super! 😊

Wenn du einen Zauberstab hättest, was wäre DIE Sache, die du in Chillon ändern würdest?

Ich würde die «Foto-Stopps» verbieten und alle Besucher, die auf dem Parkplatz anhalten, dazu einladen, ins Schloss zu kommen, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist. Die Europareisen der asiatischen Kunden gleichen manchmal einem Wettrennen gegen die Zeit, deshalb kommen sie nicht dazu, alle Orte unseres schönen kleinen Landes zu besuchen. Man könnte die Sache auch andersherum angehen. In diesem Fall würde ich ihre Reise durch die Schweiz verlängern!

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