DIE VIELEN GESICHTER VON CHILLON #3 ANNE-SOPHIE

2024 möchten wir euch einige der Menschen vorstellen, die Leben ins Schloss Chillon bringen. Ein etwas schräger, leicht herber Blick hinter die Kulissen der Burg am Genfersee. Auf geht’s!

Die dritte Person, die sich der Herausforderung stellt, ist Anne-Sophie, Leiterin Kulturvermittlung und Besucherempfang. Sie steht unter anderem den Museumsführer:innen vor, die unzählige Besuchende durch das Schloss begleiten.

Anne-Sophie im domus clericorum des Schlosses Chillon

Anne-Sophie, die bist die neue Leiterin Kulturvermittlung und Besucherempfang in Chillon. Was hat dich dazu bewegt, nach Chillon zu kommen? Der Strand? Die Gewölbe? Ein Fetisch für alte Steine?

Im «Schloss aller Schlösser» zu arbeiten, ist für mich eine riesige Freude und Ehre. Ich liebe diese magische Kulturerbestätte. Die Geschichte, die Umgebung und die Architektur von Schloss Chillon bereichern mich Tag für Tag, deshalb ist es ein solches Glück, jetzt mithelfen zu können, es zugänglich zu machen! Aber ich bin auch gekommen, um Teil eines Teams zu werden, mit dem ich mich wirklich längerfristig zusammenarbeiten sehe: einer Direktorin mit einem inspirierenden Führungsstil, einer kreativen und erfrischenden Vorgesetzten, einem Team von leidenschaftlichen und enthusiastischen Kulturvermittler:innen und Museumsführer:innen… Ich habe selten in einer kulturellen Institution so viel Dynamik erlebt. Es wimmelt vor Projekten und ich liebe es, von dieser Betriebsamkeit angespornt zu werden. Ich habe das Gefühl, ein Museumsschloss gefunden zu haben, das meinem Rhythmus und meinen Werten entspricht.

Kannst du uns erklären, wie die Kulturvermittlung im Schloss Chillon aussieht?

In der Abteilung «Kulturvermittlung» haben wir ein Credo: Erinnerungen voller Freude und Emotionen für alle Publikumsgruppen schaffen. Wir arbeiten daran, Projekte zu entwickeln, die den Erwartungen und Bedürfnissen der verschiedenen Gruppen von Menschen, die wir empfangen, entsprechen: Familien, Kleinkinder, europäische Tourist:innen, Besucher:innen von ausserhalb Europas, Schulklassen, usw. Sie alle haben ihre Wünsche und ihre Grenzen, weshalb wir umso kreativer sein müssen! Wir schaffen sowohl spannende Besucherrundgänge, interaktive Workshops als auch kulturelle Veranstaltungen mit überraschenden Programmen. Daneben lassen wir die Sammlung des Schlosses zum Zug kommen, in dem wir Werkzeuge und Stationen erfinden, durch die die Geschichte des Schlosses spielerisch und spannend entdeckt werden kann!

Anne-Sophie in Aktion

Welche Werte sind dir wichtig bei den Museumsführer:innen, die du einstellst?

Als Chefin von rund dreissig Museumsführer:innen, die auf Abruf arbeiten, suche ich vor allem nach ehrlichen Personen, die mit ihren Kolleg:innen und mir selbst transparent sind und ihr Wissen teilen. Ich versuche, ihnen alle Instrumente zu vermitteln, die sie benötigen, um möglichst stressfrei arbeiten zu können. Dazu gehört auch, ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen. Das ist das ganze Jahr über wünschenswert und hilfreich, aber insbesondere während der Hochsaison: Hier gilt es, sich auszuhelfen und aufeinander zählen zu können.

Wenn du einen Zauberstab hättest, was wäre DAS Ding, das du in Chillon ändern würdest?

Mit einem Zauberstab würde ich Wunder bewirken, um das Schloss viel zugänglicher zu machen: für Menschen mit eingeschränkter Mobilität natürlich, aber auch für alle anderen Besuchenden mit Behinderung wie Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Blinde. Und auch ohne Zauberstab habe ich schon eine ganze Reihe von Ideen, die ich mittel- und langfristig umsetzen möchte, damit Chillon zu einem Pionierschloss für Inklusion in der Schweiz wird… Bleibt dran, um bald mehr zu erfahren!

 

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