Wer hat das Schloss Chillon im 2021 erobert?

Herkunft der Besuchenden

Das Schweizer Publikum war 2021 zahlreicher als die Besucher:innen aus dem Ausland – eine Ausnahme in der langen Geschichte des Schloss Chillon.

Die Schloss-Chillon-Stiftung (SCS) schliesst das Jahr 2021 mit knapp 200’000 Eintritten ab. Die meisten Besucher:innen kamen aus der Schweiz: 65 % im Vergleich mit dem Publikum aus dem Ausland. Eine Neuigkeit in der Geschichte des meistbesuchten historischen Monuments der Schweiz.

Seit dem 19. Jahrhundert empfängt das Schloss Chillon mehrheitlich internationale Gäste, darunter den berühmten romantischen Dichter Lord Byron. Im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2021 empfing das Schloss 196’114 Besuchende und blieb während drei Monaten geschlossen. Ein langanhaltender Trend hat sich 2021 gewendet: 65 % der Gäste stammten aus der Schweiz und nur 35 % aus dem Ausland. Eine ähnliche Situation wie 2020 (133’712 Eintritte), als das Schloss am Genfersee vier Monate schliessen musste. Claude Ruey, Präsident der SCS freut sich über die Zahlen von 2021, trotz der komplexen Ausgangslage: „Es ist erfreulich inmitten einer Pandemie ein gutes Besuchsangebot für alle Besuchergruppen aufrecht erhalten zu können. Wir konnten unser Kulturvermittlungsprogramm anpassen und die Schutzmassnahmen befriedigend umsetzen. Die Eintritte haben sich im Vergleich zu 2019 beinahe halbiert, aber die gewählte Strategie, den heimischen Markt zu bearbeiten, hat sich bewährt.“

Was die Herkunft der Besuchenden anbelangt, kamen weiterhin viele Besucher:innen aus der Schweiz. Sie stellen die grösste Besucher:innengruppe dar, gefolgt von den Gästen aus Frankreich (9 %), aus den USA (4%), Deutschland (3%), Spanien (2%) und Italien (1%). Unter den Schweizer Gästen befanden sich mehr Personen aus der Deutschschweiz (54%) als aus der Romandie (43%) und dem Tessin (3%). In den letzten zehn Jahren kamen noch nie so viele Gäste aus der Deutschschweiz.

Um sein kulturelles Programm an die Pandemie anzupassen, hat die SFS spezielle Angebote für die ganz Kleinen, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Familien und für Gesichtsinteressierte entwickelt. Darunter ein Konferenzzyklus rund um das Sachbuch Vies de princesses ? Les femmes de la Maison de Savoie (XIIIe-XVIe siècle) von Fanny Abbott und Nathalie Roman. Dieses reich illustrierte Buch verkaufte sich so gut, dass es schon neu aufgelegt wird.

Für Marta Sofia dos Santos, Geschäftsführerin der SCS, schliesst das Jahr 2021 mit einem defizitären aber ermutigenden Geschäftsergebnis: „Die sanitäre Lage bleibt weiterhin angespannt und beeinflusst den Kultur- und Tourismussektor stark. Dank einem individuell ausgerichteten Onlineticketverkauf haben wir dennoch viele Gäste empfangen können. Wir haben speziell im Sommer ein grosses kulturelles Programm angeboten. Die Sonderausstellung, die leider verschoben werden musste, wurde in ein Sachbuch umgewandelt, das von Konferenzen begleitet wurde, die alle ausverkauft waren. Ich bedanke mich bei meinem gesamten Team für seine Professionalität.“

Für 2022 sind wieder rund vierzig Anlässe vorgesehen, darunter die Ausstellung zeitgenössischer Kunstwerke „Caroline Tschumi – Prinzessinnen im Rampenlicht“ (ab dem 9. September), die beliebte Gruselnacht und den Schweizer Schlössertag. Die diversen Thementage werden immer auch von speziellen Menüs im Café Byron begleitet, dem neuen Restaurant neben dem Schloss Chillon, das vom Partnerbetrieb Novae geleitet wird. Das Jahresprogramm von Chillon ist auf www.chillon.ch zu finden.

Das Schloss Chillon, das dem Kanton Waadt gehört, wird von der privatrechtlichen Schloss-Chillon-Stiftung geführt.

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