Bonne von Berry, erzählen Sie uns bitte, weshalb Sie so aufgebracht sind.
Bonne de Berry : Das ist einfach: Man hat mir Savoyen gestohlen. Meine Schwiegermutter, die übergeschnappte Bonne von Bourbon, hat es mit der Hilfe von unehrlichen Schreiberlingen geschafft, meine Ansprüche auf die Regentschaft der Grafschaft zu vernichten. Es war falsch von mir, zu glauben, wir seien im 14. Jahrhundert, einer offenen Zeit, und nicht mehr in der Hexenjagd. Traurig.
Sie und Ihre Schwiegermutter liegen sich also in den Haaren. Seit wann ist das so?
Seitdem mein Ehemann, Graf Amadeus der VII. von Savoyen, 1391 unter verdächtigen Umständen starb. Bei der Wildschweinjagd verletzt, glauben Sie das etwa? Und ganz zufällig habe er kurz vor seinem Tod noch seine Mutter als Regentin eingesetzt, bis unser ältester Sohn volljährig ist. Was für ein Witz! Natürlich haben die Chronisten, die nach Unwahrheiten gieren, es unterlassen, von den Vorwürfen zu sprechen, die Amadeus auf seinem Totenbett vorgebracht hat. Er hat seinen Arzt Jean de Granville beschuldigt, ihn vergiftet zu haben. Diese schändliche Person wurde in Eisen gelegt und nichts weiter. Er wurde nicht einmal gefoltert, damit er sein Verbrechen gesteht. Die sollten sich schämen!
Ich nehme an, dass es nicht dabei blieb?
Natürlich nicht! Mein Vater und mein Onkel eilten mir zu Hilfe. Sie haben bestimmt von ihnen gehört. Sie waren damals berühmt. Ersterer hiess Johann von Berry und war der jüngere Bruder von Karl dem V., König von Frankreich. Der zweite, Philippe der Kühne, war sein jüngerer Bruder… Und somit auch der kleine Bruder des französischen Königs. Dazu war er noch der Herzog von Burgund! Vor allem er hat mich verteidigt. Er hatte gute Gründe, ein Auge auf Savoyen zu werfen. Es grenzte an sein Land an und seine Tochter Maria – meine Kusine – war ab 1385 meinem Sohn versprochen. Mit ihnen zusammen begann ich für meine Rechte zu kämpfen. ENDLICH!