Wenn eine Idee sich materialisiert

Hinter den Kulissen der Sonderausstellung

Der Aufbau einer Kunstausstellung hat etwas Magisches. Alles ist da, auf dem Papier und in den Köpfen, aber der Raum ist leer.

Dann kommt der Moment des Aufbaus.

Ein Momentum.

Noémie Enz, Leiterin des Kulturprogramms und Kuratorin

Alles kommt zusammen, die Puzzleteile fallen an ihren Platz und die Idee materialisiert sich. Ich liebe dieses fiebrige Gefühl, die Sinne sind wach und ich bin wie eine Katze auf der Lauer. Die kleinste Veränderung im Raum wird von meinen Schnurrhaaren registriert.

Manchmal hat man das Glück, diesen Moment zusammen mit einer Künstlerin oder einem Künstler zu erleben. Das war der Fall bei der Ausstellung, die wir kürzlich im Schloss Chillon eingerichtet haben: Leah Linh – Glück und Glanz zu Zeiten von Peter II. von Savoyen.

Natürlich haben wir mit Leah Linh tausend Mal über ihre Werke gesprochen, darüber wie sie konkret entstehen, und ich hatte ein ziemlich genaues Bild davon, wie sie am Ende sein werden. Aber manchmal, und das war bei dieser Ausstellung der Fall, sind die Werke in Stücken, auf verschiedene Orte verteilt und waren noch nie zusammengebaut worden.

Das Endprodukt entsteht zum ersten Mal am Ort der Ausstellung. Ein Momentum im Quadrat!

Man entdeckt nicht nur, wie das Werk im Raum wirkt, sondern auch, wie das Werk selbst zum Leben erwacht. Der Colombo-Granit war nicht nur ein Stein, der im Pick-Up herumgerüttelt wurde: Einmal vor Ort wurde er zum Kunstwerk. Das zusammen mit der Künstlerin zu erleben ist emotional, eine starke und schöne Erfahrung, die auf meinem Angorakatzenfell eine unvergängliche Spur hinterlässt.

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