Ein leeres Chillon? UNDENKBAR! – Ein volles Schloss? UNMÖGLICH!

Die komplexe Geschichte der Schlosssammlungen

Vom 18. September 2025 bis am 27. April 2026 zeigt das Schloss Chillon seine neue historische Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit dem Musée cantonal d’archéologie et d’histoire. Ein Schloss sezieren/einrichten wirft einen neuen Blick auf die Art und Weise, wie Chillon sich seinem Publikum zeigt und welche Geschichte hier vermittelt wird.

Die Liebe zum gebauten Kulturerbe führt ab den 1880er-Jahre in den Baudenkmälern zu zwei Entwicklungen:

  • Es finden Ausgrabungen statt, um die Geschichte der Orte archäologisch und wissenschaftlich zu untersuchen; und
  • Gegenstände, die an die Vergangenheit erinnern, sollen dem Publikum dabei helfen, die Geschichte zu verstehen.

… auch vor Chillon machen diese beiden Tendenzen nicht halt, wie seine Sammlungen zeigen!

 

Plakat der historischen Ausstellung: Ein Schloss sezieren/einrichten. Objekt : © Musée cantonal d’archéologie et d’histoire, Lausanne / Fotograf: Mathieu Bernard-Reymond

Bei den Ausgrabungen, die von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts stattfinden, kommen im Schloss zahlreiche Schätze aus dem Mittelalter – und sogar noch ältere – ans Tageslicht. Eine beeindruckende Anzahl von Überresten wird gefunden und aufbewahrt. Diesen historischen Fragmenten fehlt es aber manchmal an Inhalt und Kontext, um über die Museumsvitrine hinaus vom Leben in Chillon zu erzählen.

Was könnte also besser Abhilfe schaffen, als Möbelstücke von früher – oder was man sich darunter vorstellt… – zu kaufen, um dem Schloss mittelalterliches Leben einzuhauchen? Die Säle werden gefüllt – mehr als vernünftig ist –, um die Fantasie des Publikums anzukurbeln. Echte oder aus alten Teilen zusammengesetzte Möbel, offizielle Kopien, komplette Neuschaffungen: schwierig, echt von falsch zu unterscheiden – aber wenigstens steht Chillon nicht leer.

Diese Ausstellung entziffert das Schloss für Sie und präsentiert es Ihnen aus unterschiedlichen Perspektiven: von den Anfängen des Interesses am gebauten Kulturerbe, über die grossen Ausgrabungen von Albert Naef und Otto Schmid, die Möblierung anfangs des 20. Jahrhunderts bis zur neuerlichen Einrichtung in letzter Zeit.

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