Beinharte Neuigkeiten aus Chillon

Unter dem ersten Schlosshof von Chillon haben Archäolog:innen die zugeschütteten Überreste einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert (Raum Nr. 10) gefunden. Hier waren Knochenstücke versteckt, die früher ein Reliquiar waren.

Ein Reliquiar?

Lesen Sie weiter, um zu entdecken, was das ist…!

Krypta im Schloss Chillon, die den Reliquienschrein enthält

Die sorgfältig bearbeiten Knochen befanden sich nicht irgendwo, sondern im Altar – einem geweihten Tisch, an dem der Priester die Messe liest. In dieser Knochenschatulle befand sich ein kleines Stück eines Schulterblatts.

All diese Hinweise liessen die Forscher:innen darauf schliessen, dass es sich um eine Schatulle handelt, die ein Reliquie enthielt, das heisst, die Gebeine oder ein Teil der Knochen einer heiligen Person. Daher stammt der Name Reliquiar.

Die heiligen Gebeine dieser Menschen, die in der christlichen Religion verehrt werden, führten dazu, dass das religiöse Bauwerk in den Augen der mittelalterlichen Menschen geweiht war. Denn es beherbergte einen Teil der göttlichen Macht. Es ist inzwischen belegt, dass die Schatulle aus dem 12. Jahrhundert stammt, als die Familie von Savoyen das Schloss Chillon besass und ihren Einfluss im Waadtland, am Nordufer des Genfersees, ausweitete.

Nicht schlecht, hm?

Faksimile des Chillon-Reliquiars, 1914

1914 wurden drei Kopien aus Gips hergestellt. Die Form der Schatulle entspricht nicht dem Original, sondern beruht auf Annahmen, wie sie ausgesehen haben könnte. Wie es im Mittelalter üblich war, wurden die Knochenplatten auf einem Holzrahmen befestigt. Das Reliquiar, das die Besucher:innen heute sehen können, ist eine dieser Kopien.

Kommen Sie sich das Reliquiar selbst anschauen!

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